DRESDE (ALLEMAGNE) octobre 2010 > interprétation DANSE / THÉÂTRE


COLLAVOCATION 
création de Takako Suzuki au Festspielhaus - Hellerau / Dresden ( Allemagne ) les 28, 29 et 30 octobre 2010
Pinar Omerbeyoglu, Eric Houzelot, Hervé Chaussard
Collavocation, photo de Volker Renner
Presse : Kultiversum du 22-10-2010 ( Julia Danila )
Takako Suzuki, langjährige Sasha Waltz-Tänzerin und autonome Choreografin, hat ein Team diversen Alters, verschiedener Herkunft und aus unterschiedlichen Berufen zusammengebracht, um in «Collavocation» Schönheitsideale auf den Kopf zu stellen: In ihrem neuen Stück nimmt sie sich die Schöpfer von Schönheitsbildern vor und lässt sie ihre Berufung reflektieren.

Beschreibung: Unter dem Titel «Collavocation» (einer Synthese aus collaboration und vocation) vereint die Choreografin Schauspieler, Tänzer, Model, Musiker und Maskenbildner auf der Bühne, die sich gemeinsam die Berufe jedes Einzelnen vornehmen. Mit charmanter Selbstironie kommentiert Eric Houzelot eine prägende Schauspielerfahrung zwischen Trunkenheit und Tod, während das ehemalige Haute-Couture-Model Zuleika Ponsen Anleitungen zum Laufstegverhalten gibt und während der grotesken Modenschau mit einer nüchtern-erzählerischen Darstellung Einblicke in die Anfänge ihrer eigenen Modellkarriere gibt. Und aus der zierlichen Balletttänzerin Pinar Ömerbeyoglu wird ein rigoroser Torwart, der sein Tor gegen aufgerollte Tuchbälle verteidigt. Ein unbeholfen-komischer Moment, der aus fragilen Körperbildern eine Bedrohung macht. Es wird gewandelt, verwandelt, verkleidet, verzerrt und experimentiert, ohne zu erklären, hinterfragt, ohne zu antworten.
Mit viel Humor und fern von Eitelkeit und Albernheit lässt die Choreografin eine bildhafte Verwandlungsgeschichte entstehen, in der Models zu Choreografen, Tänzer zu Schauspielern, und Schauspieler zu Mannequins werden, in der der Maskenbildner auf der Bühne seiner Berufung folgt und eine eigenwillige Ästhetik in-situ definiert. Wandlungen auf der Bühne und erzählerische Rückblicke auf die Berufsgeschichten werfen Fragen nach konventionellen Schönheitsbildern auf und zeigen performative Möglichkeiten, diese aufzubrechen.

Bewertung: Für das geübte Auge eines Fans des zeitgenössischen Tanzes ist «Collavocation» ein Augenschmaus, den man am besten unter Berücksichtigung des Entstehungsprozesses betrachtet. Für alle anderen gilt es, sich der Situationskomik, dem Überraschungspotential und der Charakterdarstellung hinzugeben. Unverfroren-experimentell ist die Ideenfindung, sinnlich-provokant das Endprodukt.
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Presse : Musik in Dresden du 31/10/2010 ( Boris Michael Gruhl )

Tschuss Tanzplan : der Abschiedsschmerz bleibt uberschaubar

Collavocation

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